Forstmaschinen kaufen oder leasen?

Beitragskategorie: Know-How
Veröffentlicht am 3. Februar 2023
Schmidt Leasing Finanzierungsberatung Forstwirtschaft

Eine Forstmaschine kaufen oder leasen?

Forstmaschinen – Harvester, Forwarder, Forstraupen, Skidder und neue Schlepper – die Investitionen für forstwirtschaftliche Betriebe werden immer teurer, die Finanzierungsmöglichkeiten sind begrenzt. Teilweise ist das Eigenkapital schon ausgeschöpft, während jedoch weiter Investitionsbedarf herrscht. Aus diesem Grund wächst auch bei den Land- und Forstwirten das Interesse an Leasing. Mit Leasing lassen sich neue Maschinen und Fahrzeuge sowie Gebrauchtmaschinen finanzieren. 

Der Unternehmer sucht sich das Wirtschaftsgut aus, macht einen Händler ausfindig und verhandelt auch oftmals den Preis. Die Leasinggesellschaft kauft es und überlässt es ihm anschließend gegen Zahlung einer Leasingrate für eine bestimmte Grundmietzeit. In dieser Zeit übernimmt der Forstunternehmer alle Reparatur-, Wartungs- und Versicherungskosten. Der Leasinggeber ist lediglich Eigentümer des Wirtschaftsgutes und nimmt es in seine Bilanz auf. 

Ist die feste Grundmietzeit vorbei, wird der Vertrag verlängert oder die Maschine geht zurück an den Leasing-Geber. Oftmals kauft der Forstwirt auch den Gegenstand.

Welche Vertragsformen gibt es beim Leasing?

Beim Leasing gibt es zwei wichtige Vertragsformen:

Operatives Leasing – kommt der Miete sehr nahe und bezieht sich nur auf einen kurzen Zeitraum, in dem der Vertrag auch nicht gekündigt werden kann, oder aber einen nicht festen Zeitraum, in dem je nach Vereinbarung gekündigt werden kann. Der Leasinggeber übernimmt bei dieser Form des Leasings die Kosten für Wartung und Reparaturen sowie das volle Investitionsrisiko. Er kann den Leasinggegenstand jedoch auch schnell weiterverkaufen und rechnet bei der Leasingrate die Wertminderung durch Nutzung mit ein.

Finanzierungsleasing – hier liegt das Investitionsrisiko beim Forstwirt. Das Leasinggut ist also nicht dinglich aber wirtschaftlich gesehen sein Eigentum. Am Ende der Leasingzeit wird das Objekt meist für einen geringeren Restwert gekauft. Das heißt, es handelt sich hierbei um eine Finanzierung, die einer Ratenzahlung gegen Gebrauchsüberlassung gleich kommt. Diese Leasingverträge haben oft eine Verlängerungsoption. Doch neben Leasing gibt es auch eine Reihe anderer Finanzierungsmöglichkeiten. Da stellen sich viele Forstwirte die Frage, welche die richtige für sie ist. Um Klarheit zu schaffen, geben wir nachfolgend einen kleinen Überblick.

Leasen oder nicht leasen – das ist hier die Frage!

Ob Investition mit Eigenkapital, per Mieten, Leasing oder Finanzierung über die Bank – welche Finanzierungsmöglichkeit besser ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und ist von Unternehmer zu Unternehmer unterschiedlich.

Der Einfachheit halber formulieren wir hier aber nur die Zusammenfassung sowie geltende Grundsätze:

Wir gehen davon aus, dass der Betrieb in mindestens eine neue Maschine oder ein neues Fahrzeug investieren möchte.

Wer Eigenkapital hat und gute Kreditkonditionen von seiner Bank bekommt, sollte sein Geld in die gewinnbringendste Investition stecken, die zur Verfügung steht. Falls keine interessante Investitionsmöglichkeit da ist oder die Renditen gering sind, lohnt es sich, neue Maschinen und Fahrzeuge direkt zu kaufen, statt zu Leasen oder zu Mieten.

Ist die Rendite einer anderen Investitionsmöglichkeit jedoch hoch, sollte das Eigenkapital lieber hierin investiert und die neue Maschine bzw. das neue Fahrzeug über die Bank/ Leasinggesellschaft finanziert werden.

Bei geringer Rendite und hohen Kreditzinsen bei der Bank, ist es dagegen am günstigsten, zu leasen oder zu mieten.

In diesem Fall sollten Sie nachdenken über:

a) eine Finanzierung von mindestens 3 bis 4 Jahren, sofern die Maschinenauslastung sehr hoch ist

b) einen Leasingvertrag, sofern die Maschinenauslastung niedrig ist

c) Miete bei sehr schlechter Bonität und hohen Finanzierungskosten des Betriebes

Vorteile von Miete, Eigenkapital, Leasing und Finanzierung im Überblick

Miete
  • geringe Rendite für andere Investitionen
  • hohe Kreditzinsen
  • schlechte Bonität
Eigenkapital
  • geringe Rendite für andere Investitionen
  • keine interessante Investitionsmöglichkeit
Leasing
  • geringe Rendite für andere Investitionen
  • hohe Kreditzinsen
  • niedrige Maschinenauslastung
Finanzierung
  • andere interessantere Investitionsmöglichkeit
  • hohe Rendite für andere Investitionen
  • gute Kreditkonditionen

6 Vorteile von Leasing-Verträgen

Viele Forstwirte haben nicht das Kapital oder die nötigen Konditionen bei ihrer Bank, um regelmäßig große Investitionen zu tätigen. Die für die Arbeit notwendige Technik nach modernen Standards muss dennoch stets gewährleistet sein. So ist Leasing schließlich die beliebteste Finanzierungsmöglichkeit.

Die nachfolgenden 6 Punkte erklären warum:

1. Bilanzneutralität

Leasinggegenstände erscheinen nicht in der Jahresbilanz des Forstwirts. Lediglich die Leasingraten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Betriebsausgaben verbucht. Eigenkapitalquote und Verschuldungsgrad bleiben unverändert. Denn der Leasinggeber aktiviert das Investitionsobjekt als Anlage- bzw. Vermietvermögen. Und da die Eigenkapitalquote ein wichtiges Beurteilungsmerkmal der Banken für die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens ist, wirkt sich die Bilanzneutralität von Leasing auch positiv auf Ihr Rating aus.

Würde man einen Forsttraktor oder eine andere Maschine stattdessen kaufen, schlüge sich das negativ auf die Jahresbilanz aus.

2. Steuerliche Vorteile

Da, wie gerade ausgeführt, die Leasingraten als Betriebsausgaben verbucht werden und das Leasingobjekt der Leasinggesellschaft zugeordnet ist, sind diese Ausgaben voll steuerlich absetzbar.

Beim Kauf dagegen können die Anschaffungskosten nur verteilt über die voraussichtliche Nutzungsdauer des Objektes geltend gemacht werden. Es verhält sich also das Leasing einer Forstmaschine wie die Miete oder Pacht eines Gegenstandes.

3. Immer die neueste Technik

Es ist sinnvoll vor allem jene Maschinen und Fahrzeuge zu leasen, die gebraucht schwer verkäuflich oder aber schnell technologisch veraltet sind. Denn um das Verkaufen müssen sich die Land- und Forstwirte nicht kümmern, sofern sie am Ende der Leasingzeit das Objekt nicht selbst kaufen. Und die begrenzten Vertragslaufzeiten ermöglichen es, stets mit aktuellen Modellen ausgestattet zu sein.

Denn nach dem Auslaufen des Leasingvertrages kann die alte Forstmaschine einfach zurückgegeben und bei Bedarf ein neues Modell mit der aktuellen Technik gemietet werden. So profitieren Forstbetriebe, die Leasing nutzen, oft auch vom technischen Fortschritt und verbrauchen damit weniger Ressourcen, arbeiten umweltfreundlicher und effektiver.

4. Liquidität

Da beim Leasing im Gegensatz zum Kauf kein großer Betrag mit einmal gezahlt wird, greift diese Finanzierungsmöglichkeit kaum das Eigenkapital an und der Leasingnehmer bleibt finanziell handlungsfähig.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Ratenzahlung bedeutet das jedoch auch zeitlicher Handlungsspielraum, denn durch die kleinen Monatsraten kann auch spontaner in bessere Technik investiert und diese sofort genutzt werden. Man finanziert also neue Maschinen genau dann, wenn man sie auch braucht.

Zudem werden die Abhängigkeiten von Kreditinstituten verringert – schließlich muss beim Leasing kein Kredit aufgenommen werden, wie in den meisten Fällen beim Kauf – und der Forstbetrieb stärkt die Bonität gegenüber der Bank, sodass sich das Rating verbessert sich.

5. “Pay as you earn”-Gedanke

Zu deutsch bedeutet das: „Bezahle, während du verdienst“. Das heißt, dass während ein Unternehmer Leasingraten zahlt, ist das Leasingobjekt bereits in Benutzung und finanziert sich so quasi selbst. Der finanzielle Aufwand verteilt sich auf die Nutzungsdauer und damit auch auf den Zeitraum, in dem Erträge aus dem Objekt erwirtschaftet werden. Der Forstunternehmer muss also nicht in Vorleistung gehen.

6. Planungssicherheit

Hand in Hand mit dem „Pay as you earn“-Gedanken geht die Planungssicherheit beim Leasing. Diese ergibt sich aus der Höhe der Leasingraten und der Länge der Vertragslaufzeit, welche jeweils am Anfang feststeht. Die Kosten für die geleaste Forstmaschine können also gut berechnet und eingeplant werden. Beide Vorteile stehen also für den geringen Risikofaktor beim Leasing.

Infos sind gut, Vertrauen ist besser

Doch trotz all dieser Vorteile ist dennoch auch immer Vorsicht geboten. Nicht jeder dieser Punkte trifft auf beide Leasing-Varianten zu. Und auch die Varianten des operativen Leasings bzw. des Finanzierungsleasings sind vielfältig. Jeder Leasinggeber hat andere Konditionen und Verträge. Und nicht immer fallen diese zu Gunsten des Unternehmers aus.

Eine seriöse Leasinggesellschaft ist also zwingend erforderlich. Und eine kompetente Beratung holt für Sie die maximalen Vorteile des Leasings heraus. Die Leasing- und Finanzierungsberatung von Schmidt Leasing verfügt über langjährige Erfahrung und kennt zudem die Bedürfnisse von Land- und Forstwirtschaftsbetrieben. Wir wissen, dass Leasingverträge, Wirtschaftsbegriffe und das Finanzwesen komplex und zum Teil schwer zu durchschauen sind.

Doch wie auch in diesem Beitrag weisen wir Sie stets auf die relevanten Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten hin. Damit beweisen wir uns als vertrauenswürdiger Partner und tragen Sorge dafür, dass Sie sich trotz Investitionsbedarf weiterhin Ihrer Arbeit widmen können.

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